Vertiefung der Handelsbeziehungen EU/Moldau

Die EU und Moldau haben sich darauf geeinigt, die Handelsbedingungen der vertieften und umfassenden Freihandelszone EU-Moldau zu intensivieren. Für die meisten Ausfuhren Moldaus gilt zwar bereits im Rahmen des bestehenden Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Republik Moldau ein zollfreier Zugang zum Unionsmarkt, die überarbeiteten Bedingungen eröffnen jedoch beiden Seiten zusätzliche Möglichkeiten, wobei gleichzeitig auch die Empfindlichkeit bestimmter Agrarsektoren berücksichtigt wird. Die EU hat zugestimmt, den Zugang für die noch nicht liberalisierten moldauischen Agrarausfuhren (u.a. Pflaumen, Äpfel, Kirschen) zu verbessern. Die Republik Moldau hat sich ihrerseits bereit erklärt, den Zugang für bestimmte Agrarausfuhren aus der EU u.a. Schweinefleisch, Geflügel) zu verbessern. Der neue Marktzugang für moldauische Erzeugnisse hängt von der schrittweisen Angleichung Moldaus an die einschlägigen Produktionsstandards der EU ab, etwa im Hinblick auf den Einsatz von Pestiziden. Dieser Ansatz entspricht dem Kerngedanken des EU-Beitritts der Republik Moldau und der Übernahme des EU-Besitzstands. Beide Seiten werden die Möglichkeit haben, einen Schutzmechanismus zu aktivieren. Die Einigung erfolgte im Nachgang des Gipfeltreffens EU-Moldau in Chsinau vom 4. Juli 2025, im Rahmen dessen die EU einen Wachstumsplan für Moldau mit 1.9 Milliarden Euro bekannt gab.

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Kurzbeitrag aus EuZ 1 / 2022